Kafkabagage

Aus Papieren und wundersamen Fundstücken, aus alten Büchern und Schriften entstehen Figuren und Räume, die Kafkas Literatur sinnlich erfahrbar machen. In diesem Stück brechen zwei Menschen mit sechs Erzählungen, vier Fragmenten und einem Brief im Gepäck auf. Zentraler Text ist «Die Sorge des Hausvaters», der das Geheimnis der Dinge zum Thema macht. Die zentrale Frage nach dem Leben und Tod der Dinge und ob sie fähig sind zu sterben, wenn sie nie lebendig waren, ist wie geschaffen für das Figurentheater. Das Zusammenspiel aus Sprache, Musik und Bewegung schafft fesselnde Theaterbilder und ein phantastisches Vexierspiel. Sorgsam komponiert, entsteht eine poetische Reise auf den Spuren Franz Kafkas, mit Figuren, Gepäck und Gesindel: eine kafkabagage halt.  

kafkabagage transportiert Kafkas Visionen der 1920er Jahre mühelos in die Jetzt-Zeit und führt deren Ängste und Absurditäten parallel. Das schwerelose Gesamtkunstwerk bringt die Magie von Kafkas Worten hervor, aber auch ihre Komik. Es erzwingt keine abschliessenden Antworten auf die drängenden Fragen in Kafkas Werk, sondern leuchtet diese aus mit einer betörenden Komposition aus Licht und Dunkelheit, Mensch und Ding, Sein und Nichts.   

Regie und Figuren:
Frank Soehnle 

Spiel:
Karin Ould Chih, Viktoria Kasprik, Alexander Soehnle, Frank Soehnle (alternierend 2 Personen) 

Komposition:
Stefan Mertin 

Kostüme:
Christian Glötzner 

Lichtcoach:
Benedict Bleidt 

Stimmen:
Ines Müller-Braunschweig, Aleš Vancl, Patrick Michaëlis, Christian Glötzner 

Plakat:
Marcus Stiefel-Dürr