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Page Blanche von Thomas Rutherfoord, Nach einem Sturm, 2023
thomas.rutherfoord.ch
Eine einzelne Kerbe durchtrennt fast den Stamm des Baumes – oder dessen, was davon noch übrig geblieben ist. Die Äste wirken zersplittert, abgebrochen, und auch die Unruhe im Hintergrund deutet darauf hin, dass hier etwas geschehen ist. «Nach einem Sturm» heisst das Werk von Thomas Rutherfoord, der von sich sagt, dass er lieber über das Technische spreche als über das, was abgebildet ist. Er führt aus: Die wasserlöslichen Gouachefarben, mit denen er das Bild gemalt hat, ermöglichen es, Farben und Formen nachträglich noch zu beeinflussen. Wohingegen ein mit Acryl gemaltes Bild innerhalb von wenigen Minuten gefriere, da diese Farben schnell eintrocknen. Bei beiden Techniken passiere jedoch «dieser schmerzhafte Abstieg von der Leuchtkraft der nassen zur trockenen Farbe» – ein Schmerz, der ihn antreibe, beim Malen andere Mittel für den Ausdruck zu suchen. Nebst Gemälden macht der Winterthurer, der seit nun über 40 Jahren als freischaffender Künstler arbeitet, auch Zeichnungen, Fotografien und Plastiken. Zudem war er als Lehrer für bildnerisches Gestalten tätig und hat Gestaltungs- und Farbkonzepte für Gebäude in und um Winterthur realisiert – wie zum Beispiel das Farbkonzept des denkmalgeschützten Häuserensembles zwischen Obertor und Stadthausstrasse im Jahr 2020.
Auch im künstlerischen Gesamtwerk von Thomas Rutherfoord spiegelt sich sein Interesse für die Einrichtung des urbanen Lebens wider: Nebst dem, dass er seit 2016 unter freiem Himmel Zeichnungen vom städtischen Raum anfertigt, sind in seinen Gemälden oft auch Bauten, Strassen und die «unsäglichen Ränder unserer Städte» zu sehen. Seit einer Weile jedoch finden sich dort meist nur noch Bäume, Hügel und Himmel. Eine eskapistische Entwicklung? Nein, es sei eher ein Aufräumen von Bildmitteln – die Geschicke der Welt beschäftigten ihn unverändert.
Text: Aleks Sekanić
