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Eine Arbeit für die nächste Generation
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Bild auf Bild §62
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Buch-Tipp von Julius Schmidt und Ruth Loosli
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Film-Tipps von Nico Übersax und Sarah Stutte
Cover von Lea Reutimann. Ihre dreiteilige Cover-Serie heisst «intent or instinct». Mit viel Sorgfalt konzipiert, visualisiert und porträtiert Lea alles, was sie am Menschsein interessiert. Ein konsensuelles und selbstermächtigendes Miteinander ist für sie Grundlage von jedem Projekt. Neben Wissensvermittlung in Form von Fotokursen liegen ihr kulturelle, politische und soziale Inhalte besonders am Herzen. www.leareutimann.ch
Page Blanche von Susanne Hefti, Amsel, 2022.
Hoch oben auf einem Fahnenmast sitzt eine Amsel. Wohin sie wohl blickt? Eine Antwort liefert die Fotografie von Susanne Hefti nicht. Entstanden sei sie jedoch in Hall bei einer Ortserkundung, die die Künstlerin während ihres Residence-Aufenthalts in Fundaziun Nairs im Unterengadin machte. Hall ist eine Partnerstadt Win
terthurs, ihr Name bedeutet im Indogermanischen Salz. Tatsächlich wurde von 1256 bis 1967 in der Nähe von diesem Städtchen in Tirol Salzbergbau betrieben.
Susanne Hefti untersucht aktuell in ihrem zwischen Kunst und Forschung angesiedeltem Doktoratsprojekt die räumlichen Verflechtungen von Politik, Architektur und Stadtplanung. Bei ihrer Recherche im Kulturarchiv Unterengadin stiess sie auf Dokumente, die das Abholzen ganzer Waldabschnitte im Unterengadin thematisierten und die ihr Interesse weckten. Das Holz wurde von Tiroler Landesfürsten – ohne
die Gemeinden zu entschädigen – den Inn hinunter getriftet. In Hall wurde es dann benutzt, um das Wasser aus der Sole, so heisst die Salzbrühe, die im Bergwerk gewonnen wurde, herauszusieden. Durch ihre Saline kam Hall zu beträchtlichem Reichtum. Im Unterengadin führte der Raubbau jedoch zu erhöhter Lawinen- und Erosionsgefahr sowie Schädlingsbefall. Jahrzehntelang wehrten sich die Gemeinden gegen die österreichische Aneignung und vertrieben die Holzfäller. Nach dem Loskauf der Hoheitsrechte 1652 füllten sie ihre Gemeindekassen aber dann selbst durch Holzverkäufe an Hall. Ein Umdenken erfolgte erst ab 1800 auf Druck des Kantons.
In ihrer Arbeit «Felix Austria» beleuchtet Susanne Hefti die Geschichte des Holzraubs im Unterengadin. Sie ist ab
dem 25. August im Kunstkasten ausgestellt. Im September sind zudem die Fotografien ihrer Erkundungstour in Hall zu sehen –
an verschiedenen Plakatstellen. Was die Amsel dann wohl in Winterthur erblickt?
Hinweis: Die Ausstellung «Felix Austria» ist vom 25. August bis am 21. Oktober im Kunstkasten zu sehen.
Text: Sandra Biberstein
