



Coucou empfiehlt
Veranstaltungshinweise von Michèle Bischoff, Aleks Sekanić, Colette Schwegler und Yael Yimam
Vom Anfang des Besetzens
Bildstrecke zu Häuserbesetzungen in der 1980er-Jahren von Miguel Garcia (Text) ausgewählt aus diversen Quellen (Bilder)
Wer verdrängt hier wen?
Teil II der Reportage zum Thema Wohnungsnot in Winterthur von Florian Wüstholz (Text) und Johanna Müller (Bilder)
Comic
von Wonky Studio
Warum sind Biografien Robinsonaden
Kolumne «Die Worte, in denen wir leben» von Julius Schmidt (Text und Bild)
Kunst als Kollaboration
Porträt über Geraldine Tedder von Sabina Diethelm (Text und Bilder)
Lebendiges Zimmer
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Bild auf Bild N°75 und N°76
Bild-Serie mit Beiträgen von Benjamin Hermann und Sam Aebi
Poetographie
Mit Eydus von Pascal Brändle, Henriette Huwiler, Cyrill Kuliew, Ruth Loosli, Janick Nussle, Colette Schwegler, Nino Staffiero, René Zimmerli und Erion Zogaj
Erzählstadt statt Zählstadt
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Der Technikumkiosk
Kulinarium von Colin Kofmel (Text) und Roman Surber (Bild)
Auf einen Schwarztee mit Frau Hund
Kurzinterview mit Nora Steinmann von Andrea Frei
Der kaukasische Kreidekreis
Theater-Rubrik «L’ultimo atto» von Alessandra Willi (Text) und Francesca Petrarca (Bild)
Hör mal
Albumtipps von Henriette Egestorff, Jule Ertl, Leylah Fra, Jana Huber, Franka Laurenz und Julius Schmidt
Lies mal
Buchtipps von Colette Schwegler und Jenn Unfug
Schau mal
Filmtipp von Andrea Frei
Page Blanche
von Thi My Lien Nguyen, Untitled (artist residency), 2024
www.myliennguyen.ch
Wer Thi My Lien Nguyens Arbeiten kennt – aus dem Coucou, von der Jungkunst 2021, der Coalmine 2022 sowie jüngst der Dezemberausstellung im Kunst Museum Winterthur –, wird feststellen, dass dieses Werk von ihrem gewohnten Stil abweicht. My Liens künstlerisch-multimediale und fotografische Arbeiten vereint bisher eine realistische Bildlichkeit und ein Interesse an post-migrantischen, transkulturellen Gemeinschaften und Traditionen. Zudem hat sich die Wahl-Winterthurerin mit partizipativen Performances, in denen das Miteinander und oftmals ein gemeinsames Essen im Zentrum stehen, und ihrem Supperclub einen Namen gemacht. Das fast schon psychedelisch anmutende Werk weicht auch anderswie von ihrem üblichen «Repertoire» ab. Entstanden ist es während einer von Pro Helvetia unterstützten Artist Residency in Vietnam. Während ihres Recherche-Aufenthalts im Winter 2023/2024 hatte My Lien Gelegenheit, sich ihrem Herkunftsland mittels Fotografie auf eine persönliche Art zu nähern. Sie war vermehrt mit einer Analogkamera unterwegs, um ihre Umgebung zu dokumentieren – eine Tätigkeit, die aufgrund ihrer Arbeit als Fotografin und Künstlerin manchmal etwas abhandenkommt. Auch die Weiterverarbeitung des Fotos ist besonders: Die Page Blanche bildet einen Risografie-Druck ab, den My Lien in Zusammenarbeit mit einem Risografie-Studio in Ho Chi Minh City produziert hat. Bei dieser Technik wird das Motiv über eine eigens dafür hergestellte Folie auf Papier gedruckt. Dank der Farbpalette des Risodrucks lassen sich Nuancen kreieren, die in regulärem Print kaum herzustellen sind. Dabei besonders gefallen hat My Lien, die erstmals mit dieser Technik gearbeitet hat, das Ausprobieren und Spielen mit den Farben – und dass jeder Abzug als Unikat betrachtet werden kann, da beim Druck kleine Unterschiede und Makel entstehen können. Wer eines dieser Unikate kaufen möchte, melde sich bei der Künstlerin.
Text: Aleks Sekanić
