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Page Blanche von Jana Schwilch, Ein ungestümes Schwebeobjekt, aus der Serie «Einige Schwebeobjekte», 2020.
Wild und stürmisch! Ja, so tanzt es, wirbelt und dreht es sich um die eigene Achse. Übermütig lacht es über deinen verdutzten Gesichtsausdruck. Denn nein, so ruhig und still, wie sich dir das Schwebeobjekt auf den ersten Blick präsentiert, ist es ganz und gar nicht. Es ist lebendig, ungestüm! Schau nur genau hin!
Wer die Bilder von Jana Schwilch betrachtet, merkt alsbald: Die Winterthurer Künstlerin ist eine Geschichtenerzählerin. Doch es sind nicht lineare Geschichten, sondern solche mit unzähligen Möglichkeiten und Abzweigungen, die selten bis nie zu einem Ende kommen. Ihre Bilder verwandeln sich zu eigenwilligen Charakteren, sie werden lebendig und erhalten menschliche Eigenschaften. «Es könnte sich um eine Form von Animismus handeln», sagt sie. Möglich sei dieser Animismus, weil sie die Bilder in ihren Titeln mit Worten wie «unbeliebt, unzerstörbar, unglaublich, unsicher, ungestüm» auflade.
Die Formen der Schwebeobjekte, die Jana Schwilch malt, unterliegen ihren eigenen Gesetzen. Sie beziehen sich auf das verwendete Material, die Technik und den Titel. Auch durch den Rahmen nähern sich die Malereien aus der Serie «Einige Schwebeobjekte» eigentlichen Objekten an: Der Rahmen hat bei Jana Schwilch nicht die Funktion, die Malerei durch die Rahmung zum Bild zu machen, sondern gibt dem Bild erst seine endgültige Form, die Malerei wird untrennbar von ihrem Träger aufgefasst. Hinzu kommen, wie die 24-jährige Fine-Arts-Studentin erklärt, die Landschaftsbilder, die zusammen mit den Schwebeobjekten und weiteren Formen Geschichten von Zukunftsvorstellungen jenseits von Distopie und Utopie erzählen. Sie denke dabei nicht «an eine Zukunft im herkömmlichen Sinne, also nicht an das, was vor uns liegt, sondern an die Zukunft als unendlich ausdehnbare Gegenwart, welche möglicherweise auch schon gewesen ist.»
