Inhaltsverzeichnis

Coucou empfiehlt

Veranstaltungshinweise von Gloria Bilz, Natalia Napora, Chantal Oklé und Aleks Sekanić

«Und die Goldene Feder geht an…!»

Vorstellung der 15 Nominierten der Goldenen Federn 2022 von Sandra Biberstein und Aleks Sekanić (Texte) und Lucas Ziegler (Bilder)

Liebe Sophie, warum ist deine Kolumne fake?

Kolumne «Cozmosophie» von Sophie Cozmo (Text) und Leonie Rösler (Bild)

Auf ein Jubiläumsglas Wasser

Kurzinterview mit Melanie Jovanovski, Co-Leitung Kellertheater, von Aleks Sekanić

Gegenwartskunst und eigene Imagination

Artothek von Chelsea Angel Neuweiler (Text) und Jonas Reolon (Bild)

Der Molchkongress

Drehbuch von Matthias Sahli und Immanuel Esser

Page Blanche: Eveline Cantieni

Text von Sandra Biberstein

Bei diesem Juwel ist die Schweiz sehr vergesslich

Hintergrund zur Sammlung «Oskar Reinhart am Römerholz» von Giulia Bernardi und Daniel Riniker (Text) und Lina Madöry (Bilder)

Den Krieg dokumentieren

Interview mit Olexii Kuchanskyi Oleksiy Radynski, Kurator*innen der Ausstellung «To Watch the War» in der Coalmine, von Sandra Biberstein (Interview) und Andriy Rachnysky & Daniil Revkovaky und ruïns collective (Bilder)

Farblos

Kolumne «Vergissmeinnicht» von Dania Sulzer (Text und Bild)

Comic

Comic von Maurus Ambühl

Polynja

Poeteographie von Marc Herter (Text) und Nina Hsu (Bild)

Bild auf Bild N°65

Bildserie mit einem Beitrag von Eveliina Marty

Lies mal

Buchempfehlungen von Ruth Loosli, Claudio Notz, Aleks Sekanić und Hanna Widmer

Hör mal

Albumempfehlungen von Omar Fra, Simon Hirzel und Aleks Sekanić

Schau mal

Filmempfehlungen von Liliane Hollinger und Sarah Stutte

Coucou N°111 November 22

Page Blanche Coucou N°111 November 22

Page Blanche von Eveline Cantieni, Geduld, 2020. 

Warten. Nur einen Moment, bis eintrifft, was erwartet wird. Doch was tun, wenn dieser Moment länger dauert? Sich in Geduld üben? Was, wenn gar nicht absehbar ist, wann der Moment da ist? Warten, bis sinnbildlich der Geduldsfaden reisst? In Eveline Cantienis Installation «Geduld» sind die «Geduldsfäden» aus Sonnenschutznetz, einem robusten Material, das nicht so leicht kaputtgeht. Die Künstlerin hat die überdimensional grossen Fäden mit Kleiderbügeln an Garderobenständern aufgehängt. Wie in einer Maschine oder einem System seien die Fäden eingespannt, erklärt Eveline Cantieni. Doch die Ordnung geht über in einen wilden Haufen, die Fäden liegen ineinander verheddert und verknüpft am Boden – und symbolisieren so die Ungeduld. 
Die Installation «Geduld» entstand 2020 für den Kunstkasten am Katharina-Sulzer-Platz. Diesen Herbst konnte die Winterthurerin sie noch einmal im Rahmen der Ausstellung «Neu aufgespult: Gegenwartskunst im Dialog mit Spitzenklöppeln» im Haus zur Glocke in Steckborn ausstellen. In vielen ihrer Arbeiten ist der Bezug zum Textilhandwerk da, die Fäden sind ein wiederkehrendes Motiv. Auch die Geschichte ist ein wichtiger Fundus für ihre Werke. Dabei fällt auf, dass sie die Dimensionen der Dinge gerne verfremdet: «Die Dinge aus der Nähe und gleichzeitig aus der Ferne zu betrachten, schärft den Blick, lässt uns unsere Sehgewohnheiten hinterfragen. Damit spiele ich in meiner Kunst», sagt Eveline Cantieni.

Text: Sandra Biberstein