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Page Blanche
von Nicola Tröhler, The Lovers, 2023
www.nicolatroehler.com
Anfänglich sind es einzelne Elemente, an denen der Blick hängen bleibt: die schweren, dunklen Wolken; das eigenartige Gewässer im Hintergrund; der Stoff, der die Gesichter der beiden Personen maskiert und im Wind zu wehen scheint; ihre erstarrten Bewegungen. Je länger der Blick über das Bild schweift, desto weniger sind es die Einzelheiten, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und je mehr offenbart sich das Zusammenspiel der naturalistischen Bildsprache und der surreal anmutenden Szene. Alles für sich könnte schon so sein, wie es hier gezeigt ist, aber alles zusammen wirkt unwirklich und lässt die Frage aufkommen, was wir hier eigentlich sehen.
Tatsächlich sehen wir auf der von Nicola Tröhler gestalteten Page Blanche unterschiedliche, einzelne Elemente: Beim Hintergrund handle es sich um eine Arbeit aus seinem Archiv, erklärt der selbstständig arbeitende Fotograf. Die beiden Figuren hat er speziell für dieses Werk im Studio fotografiert, den Stoff auf den Gesichtern digital simuliert und nachträglich eingefügt. Die rekonstruierten Lichtverhältnisse und die angedeuteten Bewegungen im Bild erinnern an Filmstills – ganz im Sinne von Nicola, der «The Lovers» als eine Serie von vier filmisch anmutenden Einzelbildern konzipiert hat. Zu sehen ist hier das Haupt-bild. Inspiration findet der Winterthurer in romantischen Gemälden und dem Surrealismus des 20. Jahrhunderts – so verweist zum Beispiel der Titel des Werkes klar auf das Gemälde «Les Amants» von René Magritte.
Die Idee für diese Bildserie hatte Nicola, der auch als Regisseur für Werbe- und Kurzfilme tätig ist, schon länger. Nebst Auftragsarbeiten realisert er regelmässig eigene fotografische Projekte – zum Beispiel das Werk «Café», das an der Coucoukunst 2022 zu sehen war.
Text: Aleks Sekanić
