Minjing Gushi (Auf Streife)
Sonnenbrille auf, Colt ins Holster und schwungvoll auf die Harley: So sieht’s aus, wenn in Cop-Serien Polizist:innen auf Streife sind. Diese werden in Yang Guolis Revier in einem Vorort Beijings im TV gezeigt. In Yangs Arbeitsalltag hingegen muss das einzige Motorrad mit lottrigem Seitenwagen angeschoben werden, und aus der Jagd nach einem tollwütigen Hund entwickelt sich auch keine actiongeladene Heldenstory. Der Film ist vielmehr ein ebenso skurriles wie mehrschichtiges Porträt einer Stadt und ihrer Bewohner:innen, das an der Berlinale 1996 begeistert aufgenommen wurde.«Ich drehe Filme, weil ich Menschen darstellen möchte, mit denen ich mich identifizieren kann. Man kann sagen, dass jeder meiner Filme mit einem relativ unpersönlichen Ansatz gegenüber der Geschichte beginnt. Meine Filme handeln nie von mir selbst, aber ich finde immer Dinge, mit denen ich mich identifizieren kann, während der Recherche und Produktion […]. Das ist bei allen meinen Filmen so. Die Leute denken bei ‹Perpetual Motion›, dass ich die Tochter eines hohen Beamten bin. Bei ‹On the Beat› denken sie, dass ich früher Polizistin war. Bei ‹For Fun› denken sie, dass ich in einem Hutong aufgewachsen bin. Bei ‹Railroad of Hope› denken sie, dass ich aus der Unterschicht komme. Ich fühle mich wie ein Chamäleon, das seine Farbe wechselt und die Figur wird, die ich darstelle.» (Interview with Ning Ying, China Perspectives, 21. April 2010)
Film
Mo 27. Okt 20:15 Uhr
Eintritt 18.–
AHV/Studierende 15.–
Adresse
Kino Cameo
Lagerplatz 19
8400 Winterthur