33. Tanzfestival Winterthur 2025

Showing: Intensivworkshop mit Moritz Ostruschnjak (20’)
 Seien wir ehrlich: Warum Zeit damit verschwenden, sich den Kopf über etwas „Neues” zu zerbrechen? Eine schnelle Google-Suche – und zack, jemand anderes war schon schneller als du. Willkommen im Zeitalter der Überflutung.
 Im Intensivworkshop geht es um den Verlust der Kontrolle über die Idee, etwas zu „besitzen“. Copy & Paste wird zur choreografischen Strategie. Nachstellen wird zum Statement. Remixen wird zur Haltung.
 Der Choreograf Moritz Ostruschnjak leitet im Rahmen des Tanzfestival Winterthur einen dreitägigen Intensivworkshop für professionelle Tanzschaffende aus der Schweiz. Im Showing zeigen die Teilnehmenden, was sie erarbeitet haben.
 
 Intro: Merge Dance Collective – The Weight of Balloons (~15’)
 Linda Heller von Merge Dance Collective steht für einen kraftvollen, emotional dichten Tanzstil. Im Solo The Weight of Balloons thematisiert sie, was Frauen (aus)halten – buchstäblich und metaphorisch. Inspiriert von Maria Kalman, Franziska Schutzbach und Kunstwerken verschiedenster Epochen, erforscht Linda Heller die Ambivalenz zwischen Stärke und Erschöpfung. Was tragen Frauen freiwillig, was wird ihnen auferlegt? Im Dialog mit künstlicher Intelligenz hinterfragt sie die weibliche Wahrnehmung und wie diese in einem patriarchalen System verunsichert wird – kritisch, humorvoll, körperlich.
 
 *Clara Delorme (Lausanne) – Le repos (50’)
 Was wäre, wenn geteilte Trauer zu einem Moment der Menschlichkeit wird? Das Stück Le repos erkundet Trauer und Resilienz in einem zarten und zugleich kraftvollen Quartett, in dem Traurigkeit zu einer kollektiven Erfahrung wird. Ohne zu versuchen, sie zu lösen, sondern um zu akzeptieren, zu teilen und zu lindern. Denn die guten und schlechten
 Zeiten bleiben nie für immer bestehen. Le repos ist eine Einladung, die Bewegung der Zustände mit offenen Armen anzunehmen.
 Die junge Choreografin und Tänzerin Clara Delorme begeistert in diesem Tanzstück mit ihrem Mut zur Radikalität.
 
 *Mit Stückeinführung in der Pause und Künstler*innengespräch nach der Vorstellung.