Fargo

«Dies ist eine wahre Geschichte. Die in diesem Film dargestellten Ereignisse beruhen auf einem Verbrechen, das im Jahr 1987 in Minnesota geschah. Auf Wunsch der Überlebenden wurden die Namen geändert. Aus Respekt vor den Toten wurde der Rest der Geschichte genau so erzählt, wie sie sich zugetragen hat.»Bereits die eingeblendete Schrifttafel gleich zu Beginn des Films nimmt es vorweg, aber spätestens, wenn Frances McDormand in der Rolle der Polizeichefin Gunderson ein erstes Mal auf der Leinwand erscheint, ist klar: Die schneeweisse Vorstadt-Idylle trügt. Da sind der verschuldete Verkaufsleiter eines Autohauses, dessen Ehefrau und Schwiegervater, ein schweigsamer und ein redseliger Killer und natürlich (mehr als) ein Mord. Für ihre Darstellung erhielt Frances McDormand einen Oscar, die beiden Coen-Brüder für das Drehbuch, ein raffiniertes Spiel mit den Konventionen des Polizeifilms.«‹Fargo› beginnt mit einer absolut treffenden Darstellung des Kleinstadtlebens in der eisigen Winterlandschaft von Minnesota und North Dakota. Dann setzt die Handlung an zwischen Satire, Komödie, Spannung und Gewalt zu changieren, bis der Film zu einem der besten Filme wird, die ich je gesehen habe. Ihn zu schauen, gleicht der Erfahrung, einer sich stetig steigernden Freude, weil man merkt: Hier sind Filmemacher ein ziemliches Risiko eingegangen, damit davongekommen und haben dabei einen Film gedreht, der zugleich unglaublich originell ist und sich anfühlt wie ein altbewährter Schuh – oder eher wie der Jagdstiefel aus Gummisohlen aus dem Land’s End-Shop.» (Roger Ebert,  8. März 1996)