Yes
Der Jazzmusiker Y. und seine Frau Yasmin, eine Tänzerin und Hip-Hop-Tanzlehrerin, leben mit ihrem kleinen Sohn in einer bescheidenen Stadtwohnung. Sie unterhalten als Künstlerpaar mit grellen Performances eine dekadente israelische Oberschicht auf Privatpartys und bringen einer niedergeschlagenen Nation nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 Freude und Trost. Um über die Runden zu kommen sagen sie zu jedem Auftritt, den sie kriegen können, «Yes». Immer mit der Traumvorstellung, ihr prekäres Leben hinter sich zu lassen und allein durch ihre Talente zu Wohlstand zu kommen. Als Y. für einen russischen Oligarchen eine neue israelische Nationalhymne komponieren soll, deren Text vorgegeben ist, kommt ihr Leben aus dem Gleichgewicht.Nadav Lapid gliedert seinen Film «Yes» in drei Teile, wobei Y im zweiten Abschnitt mit dem Auto entlang der Grenze nach Gaza fährt und sich vergewissert, wie real das dortige Grauen ist. Im letzten Teil singt ein Kinder-Chor die neue Hymne, wobei sich Lapid eines vorgefundenen Videos bedient, die Kinder mittels CGI in Engelsgewänder hüllt und der Realität dadurch eine symbolische Dimension hinzufügt. Lapid ist seit seinem Film «Synonymes», mit dem er den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen hat, der weltweit sichtbarste israelische Filmemacher. Zügellos und bissig zeigt er in «Yes» sein Heimatland als Nation zwischen Dekadenz und Zerstörung, Hoffnung und Resignation.«Eine wirbelnde, maximalistische Satire, die zugleich verzweifelt und überschwänglich ist, subtil wie eine Kanonenkugel in ihrer Demontage der herrschenden Klassen und derer, die ihnen gehorchen.» (Guy Lodge, Variety)
Film
Di 21. Okt 17:15 Uhr
Eintritt 18|AHV/Studierende:15
AHV/Studierende 15.–
Adresse
Kino Cameo
Lagerplatz 19
8400 Winterthur