Doch dann kann sie es Yannick immer weniger recht machen, die Beziehung nimmt mehr und mehr toxische Züge an und eskaliert zusehends. Ist Jella schuld an der Situation, in der sie sich jetzt befindet? Daran, dass Yannick ihr gegenüber physisch gewalttätig wurde? Hätte sie etwas anders machen können? Und sind sie jetzt noch zusammen? Jella flüchtet nach Yannicks Angriff zu ihrem Vater, zurück in ihr ehemaliges Kinderzimmer. Viele schlimme, aber auch schöne Erinnerungen gehen Jella durch den Kopf, während sie die letzten Tage, die letzten Monate, ihr Aufwachsen Revue passieren lässt. Es geht um Traumaverarbeitung, Liebe, Gewalt und ums Erwachsenwerden. Als Leser*in lernt man Jella als Kind und Jugendliche kennen. Wie sie mit ihren besten Freundinnen mithalten und ihnen gefallen möchte. Aber nicht nur ihnen, auch den Jungs und später den Männern. Es sind Erinnerungen, die manchmal schwer zu ertragen und doch nachvollzieh- und mitfühlbar sind. Ein Romandebüt, das diverse Formen der Gewalt an Frauen thematisiert, mich sehr berührt hat und zu Recht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024 steht.
«Die schönste Version» umfasst 272 Seiten und wiegt 363 Gramm.
Maheli Rüfenacht ist stellvertretende Geschäftsführerin der Buchhandlung Obergass Bücher.
Die schönste Version
Jella und Yannick – Yannick und Jella. Für Jella ist es die grosse Liebe. Sie möchte Yannick gefallen und würde alles für ihn tun. Sie passt sich ihm an, verbiegt und fügt sich, sodass er glücklich ist und sie dementsprechend auch.

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Was für eine Freiheit wurde gewonnen? Wie ein Gespenst geistert diese Frage nach der Helvetischen Revolution 1798 durch Basel, wie auch durch Satu Blancs Roman «Freyheitsball».

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«Der Preis für das Verschwinden der Drogenszene ist die Einsamkeit», stellt Tanja Polli im Vorwort ihres Buchs «Unter.uns. – Leben am Rande.» fest.

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Eigentlich warten wir ja auf die Fortsetzung von «The Fall», dieser arschcoolen schweizerischen Mischung aus Walking-Dead und Corona-Albtraum.

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Immer, wenn ich von meinem Schreibtisch aufschaue, ruft mich jemand an: Das Cover des Buches «Anatol abholen» ist so echt auf «Anruf annehmen / ablehnen» gestaltet, dass ich jedes Mal darauf…