Zwischen den Buchdeckeln stecken Geschichten, die die Autorin mit der gleichen Leichtigkeit erzählt wie die Sommerkleider, die ihre Protagonistinnen tragen, wie der Wind, der über den Fluss weht, in und an dem ebendiese die Nachmittage und Abende verbringen. Wie die Finger, die über Arme streichen, über Beine und Brüste. Es geht um Sex und Berührung, um Begegnungen zwischen Worten und Körpern. Irgendwo in all der Flüchtigkeit der Momente findet sich eine fast schmerzhafte Dosis Ernsthaftigkeit und Melancholie. Es ist schön, den Menschen in den Erzählungen für kurze Zeit zu folgen, dabei zu sein, wenn sie mit dem Fahrrad durch Zürichs Strassen kurven und nachts in warmen WG-Küchen sitzen. Es sind Szenen, in denen es auf nichts anderes ankommt als auf die Menschen, die in ihnen vorkommen. Fernab von Leistungsdruck und der ganzen Komplexität dieser Welt schaffen diese sich selbst kleine Mini-Kosmen, in denen nur der Moment und das Dasein zählen. Und ob all diese Kosmen in einem ein Gefühl von Sehnsucht hervorrufen oder eine Erinnerung an vergangene Zeiten, ist im Grunde genommen nicht wichtig: Irgendwie ist es einfach nur schön, in dieser Mischung aus Präsenz und dem Bewusstsein der Vergänglichkeit dabei zu sein.

Lies mal
Immer, wenn ich von meinem Schreibtisch aufschaue, ruft mich jemand an: Das Cover des Buches «Anatol abholen» ist so echt auf «Anruf annehmen / ablehnen» gestaltet, dass ich jedes Mal darauf…

Lies mal
«Nein heisst Nein hilft dir wenig, wenn du im Moment des Übergriffs kein Wort herausbringst», schildert Jil ihre Erfahrung.

Lies mal
«Das ist nur eine Phase.» Wie oft mussten sich das queere Menschen schon anhö-ren, oder haben sich das aufgrund internalisierter Homophobie vielleicht selbst schon gesagt?

Lies mal
Intelligent ist nicht nur, wer sich im Spiegel erkennt. Intelligenz hat viele Erscheinungsformen – und manche davon sind wir erst im Begriff zu verstehen.

Lies mal
«Dieses Buch ist der gescheiterte Versuch, erst mal kein Buch mehr zu schreiben.»