In den Sommermonaten sei es besonders bezaubernd, einfach in den Garten zu gehen und zu pflücken, was auch immer sie anlache, das in ein Bügelglas zu werfen und dann zu warten, was der Kefir daraus fermentiert. Wahrscheinlich werde die Freude am Getränk überwintern. Für die Erstfermentation braucht man ja vor allem getrocknete Früchte und die sind ja bekanntlich immer verfügbar. Besonders schätzt Aleks die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten. Ihr bisheriger Favorit war eine Erstfermentation mit Feigen, danach hat sie den Wasserkefir in Flaschen abgefüllt und mit Blaubeeren versehen. Heute darf ich in ihrem gemütlichen Wohnzimmer Feigen-Kefir, Nektarinen-Kefir und Rosmarin-Aprikosen-Kefir probieren. Zum Schluss mischen wir sie alle noch durcheinander. Vollmundig, fruchtig, herb! Meine Geschmacksknospen freuen sich. Das Besondere am Wasserkefir? Er liebt kalkhaltiges Wasser, denn nur damit vermehren sich die knorpeligen Kristalle. Hier in der Eulachstadt tun sie dies so sehr, dass fleissige Fermentierer*innen schon mal einen Plan B für die Knollen brauchen, sobald das komplette Umfeld mit Kefir eingedeckt wurde. Aleks hat schon einmal eine Tomatensosse mit den Knörpelchen gekocht und war mit dem Resultat sehr zufrieden. Wer weiss, vielleicht wandert der Wasserkefir ja bald auch zu euch! Sprudeliger Fruchtzauber für alle!
Let’s Kefir! Du brauchst
- Gärgefäss
- Kunststoffsieb
- Kunststofftrichter
Zutaten
- 750 ml Wasser
- 30 g Wasserkefirkristalle
- 60 g Zucker
- 30 g Trockenfrüchte
- 1-2 Scheiben Zitronen
Anleitung
- Löse den Zucker in Wasser auf. Falls Dir das zu lange dauert, kannst Du den Zucker auch in etwas kochendem Wasser auflösen. Das restliche kalte Wasser zu dem Zuckerwasser hinzugeben, bis Du auf 750 ml kommst. Durch das vorherige Auflösen des Zuckers und dem Nachgiessen von kaltem Wasser hat das Wasser automatisch Zimmertemperatur (dies ist ideal für die Wasserkefir-Kultur).
- Gib nun die Wasserkefirkristalle (ohne die Flüssigkeit von dem fertigen Wasserkefir) und das Zuckerwasser in das Gärglas.
- Füge als Nächstes dieungeschwefelten Trockenfrüchte hinzu. Feigen, Aprikosen, Datteln und Rosinen sind besonders gut geeignet.
- Benutze zum Ansäuern unbehandelte Zitronenscheiben, um das Getränk vor fremden Keimen zu schützen. Auch frisch gepresster Zitronensaft kann verwendet werden.
- Verschliesse nun das Gärgefäss. ACHTUNG– das Gefäss nur leicht zuschrauben. Die entstehende Kohlensäure muss entweichen können!
- An einem warmen Ort bei Zimmertemperatur für1 bis 3 Tage stehen lassen. Entlüfte den Wasserkefir alle 24 Stunden bei warmen Aussentemperaturen.
- Fülle das fertige Getränk mithilfe eines Siebes um.
- Jetzt kannst Du wieder bei Punkt 1 anfangen und neuen Wasserkefir quasi in Dauerschleife herstellen.
Teigler Durden ist das Kulinarik Alter Ego von Jenn Unfug.
In der Bakterienzusammenkunft trifft sich unser*e Autor*in mit Menschen, die sich professionell und/oder passioniert der Fermentation widmen.
