Winterthur wild aufgebrüht

Von klein auf riet mir meine Grossmutter, im Sommer heissen Tee zu trinken. Das reguliere die Körpertemperatur, sagte sie. Damit lag sie goldrichtig. Tee ist nicht nur ein super Durstlöscher, sondern kann auch dazu beitragen, den Körper zu kühlen sowie den Mineralstoffhaushalt auszugleichen. Bis heute lebe ich ihren Rat.

Und glücklicherweise hat mich das Leben nach Winterthur verschlagen, denn unsere Stadt ist ein wahres Kräuterparadies. Ich möchte dich einladen, mit offenen Augen und Achtsamkeit durch die Umgebung zu gehen. Du wirst staunen, wie viele Teesorten du in deinem Umfeld finden kannst. Beginnst du sie zu sammeln, wird dir bald jede Tasse Tee die Geschichte eines Spaziergangs oder einer kleinen Wanderung durch unsere schönen Wälder erzählen. Ausserdem: Wildwachsende Pflanzen enthalten oft mehr sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle als kultivierte Sorten.
Als einsteigerfreundliche Teepflanzen gelten z. B. die Brennnessel, Spitzwegerich, Löwenzahn und Schafgarbe. Auch Linden- und Holunderblüten eignen sich wunderbar. Diese Pflanzen wachsen an Waldrändern oder entlang von Feldwegen. Meidet schadstoffreiche Standorte – Strassenränder und Bahndämme sind tabu.
Ein respektvoller Umgang ist beim Sammeln wichtig, darum gelten folgende Regeln:  Nimm nur so viel mit wie du brauchst; reisse nie die ganze Pflanze aus; pflücke maximal ein Drittel der Blätter und Blüten; erweitere deine Fundorte regelmässig, um Bestände nicht zu gefährden. Als notwendiges Werkzeug beim Sammeln gelten ein scharfes Messer und ein Korb oder Stoffbeutel. Vermeide Plastiksäcke, da sich Feuchtigkeit und Wärme darin stauen, was den frischen Kräutern schadet. Nach dem Sammeln ist schnelles Handeln gefragt, damit Aroma, Wirkstoffe und Qualität erhalten bleiben. Nicht alle Wildkräuter müssen gewaschen werden – nur sichtliche Verschmutzungen solltest du sanft mit kaltem Wasser wegwaschen. Um die Kräuter zu trocknen, lege sie auf ein sauberes Tuch oder ein Gitter und lasse sie an einem schattigen, luftigen Standort für ca. eine Woche liegen. Luftdicht in dunklen Gläsern oder Dosen aufbewahrt, halten sie locker ein Jahr, bevor sie anfangen, ihre jeweilige Wirkung zu verlieren.
Hier ein paar Teemischungen, die ich dir empfehlen würde. Der «Immunbooster» stärkt, wie der Name sagt, das Immunsystem und hilft bei ersten Erkältungssymptomen: 2 Teile Holunderblüten, 1 Teil Lindenblüten, 1 Teil Hagebuttenschalen. Der «Entgiftungstee» fördert die Nierentätigkeit und die Ausleitung von Stoffwechselrückständen: 2 Teile Brennessel, 1 Teil Löwenzahnblätter, 1 Teil Birkenblätter.

So bereitest du die Mischungen vor: Zerkleinere die getrockneten Kräuter grob und mische sie in einem sauberen Glas. Für eine Tasse Tee nimm 1 TL der Mischung und giesse sie mit 200 ml heissem Wasser auf, lass den Tee 8-10 Minuten ziehen.

Natalia Napora spaziert im Sommer gern durch Wälder und sammelt Kräuter.

In der Hexenküche erfahrt ihr, was ihr in Winterthur alles sammeln könnt.

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