Auf ein Gespräch

mit Winti Ranger Roland Nikles

Seit wann gibt es den Verein der Winti Rangers und was genau macht er?

RN: Die Gründung des Vereins wurde im Jahr 2014 durch den städtischen Betrieb Stadtgrün initiiert. Wir führen Freiwilligeneinsätze im Wald durch, um Arbeiten auszurichten, welche die Stadt nicht ausüben kann, sprich für die zu wenig Ressourcen vorhanden sind.

Von Mai bis September bekämpfen wir vor allem invasive Neophyten wie die Kanadische Goldrute und das Berufkraut, welche uns momentan am meisten beschäftigen. Im Winter gehen wir gegen invasiven Neophyten vor, die vielfach immergrün sind. Das erleichtert es uns, sie ausfindig zu machen.

Im Herbst bis Frühwinter pflegen wir unter anderem die lichten Wälder. Das Gras, welches in diesen lichten Wäldern wächst, wird von den Forstarbeiter*innen gemäht und von uns gerecht und weggewischt. Dies bezweckt, dass andere Pflanzen dort wachsen können, und fördert die Artenvielfalt.

Im Winter, wenn kein Schnee liegt, pflegen wir Wanderwege, indem wir sie vom Laub befreien. Denn wenn das Laub nicht weggenommen wird, fängt sich an, Erde zu bilden und die Wege würden zerfallen. Wir betreuen diejenigen Wege, welche nicht mit einer Maschine freigeräumt werden können.

Im Frühling hingegen ist der Amphibienschutz sehr wichtig. Wir stellen hunderte Meter Froschzäune auf – jeden Frühling aufs Neue.

Bei all diesen Tätigkeiten begleitet uns ein*e Forstmitarbeiter*in, welche*r ein*e offizielle Swiss Ranger*in ist und eine Ausbildung gemacht hat. Die Person leitet uns an und erklärt uns die anstehenden Aufgaben.

Wer ist im Verein unterwegs?

RN: Wir zählen circa 40 Mitglieder. Jung und Alt, Männer und Frauen. Das Projekt richtet sich vor allem an pensionierte und frühpensionierte Personen, da die Einsätze vor allem unter der Woche stattfinden. Dennoch gibt es auch einige jüngere Personen. Alle machen die Arbeit, die ihnen entspricht. Was wir gemeinsam haben, ist die Liebe zur Natur. Den Wald, die Flora, die Fauna zu schützen und zu erhalten.

Was verstehen die Winti Rangers unter Neophyten?

RN: Wir sprechen ausschliesslich von invasiven Neophyten. Invasiv sind diejenigen Neophyten, die gesundheitliche Schäden hervorrufen können, einheimische Arten verdrängen, zu Ertragsausfällen in Land und Forstwirtschaft führen oder Schäden an Bauwerken, Uferbefestigungen und Infrastrukturanlagen mit sich bringen. Zusätzlich können sie die Artenvielfalt gefährden, da sie keinen Nutzen für einheimische Insekten oder Tiere bilden.

Was macht ihr mit den Neophyten?

RN: Diese rupfen wir aus. Das Problem ist, dass man nie alle Wurzeln rausbekommt. Aber wenn man das regelmässig macht – Jahr für Jahr – so wird der Bestand der Neophyten weniger und andere einheimische Pflanzen können sich das Gebiet wieder zurückerobern. Wenn sie blühen, schneiden wir die Blüten ab und diese gehen dann in die Biogasanlage. Es besteht nämlich die Gefahr, dass die Blüten versamen.