Kieślowskis Doppelgängerinnen-Drama gelingt dieses Kunststück mit bewundernswerter Leichtigkeit. Die Leben von Weronika und Véronique, erstere lebt in Polen, letztere in Frankreich, scheinen auf wundersame Weise miteinander verbunden. Beide sind mit musikalischem Talent gesegnet, haben einen verwitweten Vater und pflegen unbefriedigende Liebschaften. Optisch sind sie nicht voneinander zu unterscheiden. Bloss einmal über die Dauer des gesamten Films kreuzen sich die Wege der Ebenbilder, was sie zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht realisieren. Einzig eine Fotografie, aufgenommen von Véroniques Kamera, zeugt von dieser Begegnung. Das Motiv der Linse als aufdeckendes Element beherrscht den Film. Wir sehen Lupen, Brillen, Glaskugeln, spiegelnde Scheiben und immer wieder werden wir uns der Kamera durch ausgefallene Einstellungen und verzerrende Optiken bewusst. Die Kamera beleuchtet den Zustand geistiger Beklemmung und die Intuition, auf dieser Welt nicht komplett allein zu sein. Farbfilter tauchen das Geschehen in Grün, Gelb und Rot und wir tauchen in eine träumerisch mysteriöse, teils erschreckende und teils behagliche Seherfahrung ein, die uns so schnell nicht wieder loslässt.
Der Film ist in der Stadtbibliothek unter der Signatur FILM ZWEI # DVD_8316 zu finden.
Leonardo Mastrogiacomo liebt und macht Filme.











