Obwohl wir die Biologin Rona noch nicht gut kennen, können wir uns sofort in ihren Zustand versetzen. Nach und nach beginnen wir zu verstehen und können die Bilder in eine Reihenfolge bringen. Von exzessiven Nächten in London bis zu einsamen Morgenstunden in Orkney folgen wir den Spuren von Ronas Alkoholsucht, der Krankheit ihres Vaters und dem bitteren Ende einer intensiven Liebschaft. Nach ihrem Entzug versucht Rona, clean zu bleiben, und schottet sich auf Papa Westray ab, dem nördlichsten Inselchen Schottlands. Die raue, karge Natur mit endlosen Klippen und Meer versinnbildlicht gekonnt die harte Konfrontation mit ihrer Sucht – aber auch die unbändige Schönheit und Magie dieses naturbelassenen Orts. Durch die neue Verbundenheit mit sich selbst, ihrer inneren Stärke und der Natur findet Rona langsam ins Leben zurück.
Dieser berührende Film basiert auf dem autobiografischen Roman «Nachtlichter» von Amy Liptrot und geht auch dank der Regie von Nora Fingscheidt richtig unter die Haut. Nicht zu vergessen ist die schauspielerische Leistung von Saoirse Ronan, die Ronas Tiefschläge und Verzweiflung wie auch ihre innere Stärke meisterinnenhaft auf die Leinwand bringt.
Der Film ist auf Apple TV zu finden.
Andrea Frei ist Filmliebhaberin und grosszügige Filmtränenvergiesserin.











