22 Bahnen (D 2025)

22 Bahnen (D 2025)

Vor zwei Jahren veröffentlichte Caroline Wahl ihr erstes Buch und es ging durch die Decke. Die Thematik: schwer. Die ältere Schwester, Tilda, kümmert sich um die jüngere Schwester, Ida. Und um ihre alkohohlabhängige Mutter. Die Herangehensweise: sehr feinfühlig.

«22 Bahnen» ist die gleichnamige Verfilmung, die nun in die Kinos kommt und hinter der die Autorin voll und ganz steht. Sehr verständlich!
Die Schwimmbadästhetik (Tilda schwimmt immer genau 22 Bahnen) bietet sich an für eine visuelle Adaption: Schwimmbrillen, Schwimmhauben und Symmetrien. Schwieriger ist es da schon, Tildas Gedankenwelt ins Filmische zu übersetzen, dem Grundpfeiler der literarischen Vorlage. Vieles geht im Kopf der nachdenklichen Protagonistin vor, wenn sie an der Supermarktkasse arbeitet oder ihre Längen schwimmt. Die Regisseurin Mia Maariel Meyer entscheidet sich für die naheliegendste Lösung: das Voice Over. Und das gelingt. In der Hauptrolle spielt Luna Wedler. Ihre Stimme – rau und einzigartig – trägt den Film, wie Tilda die Familie trägt.
Resümiert also: viele gute Entscheidungen wurden getroffen. Von der Besetzung bis hin zur Bildästhetik. Nachvollziehbar, dass die Autorin der Buchvorlage mit dem Film zufrieden ist. Wenn ich deshalb mit ihrer eigenen Einschätzung enden darf: «Ihr Racker könnt euch freuen auf diesen Film, der ist toll, fast so toll wie das Buch (spaaaß)».

«22 Bahnen» er scheint am 4. September in den Schweizer Kinos.

Simone Grüninger sorgt bei Praesens Film dafür, dass man solche Filme in den Kinos schauen kann.

 

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