Es ist eine fundamentale Einsamkeit, die «Fallen Leaves» mithilfe dieser Ästhetik von visuellen Leerstellen und Verlassenheit ausdrückt. Inmitten dieser trüben Welt, einem stillen und monotonen Helsinki, treffen wir unsere zwei Protagonist*innen. Ansa und Holappa kämpfen sich beide durch den feindseligen Alltag der finnischen Arbeiter*innenklasse, geplagt von fristlosen Kündigungen, geizigen Arbeitgebern, Depression und Alkoholismus. Um ihre innere Leere zu bewältigen, bedienen sie sich verschiedener (Rausch-)Mittel, wobei jedoch nichts das Loch nachhaltig zu füllen vermag. Als sie sich eines Nachts zufällig in einer Karaoke-Bar begegnen – die Finnen und Finninnen lieben ihre Karaoke-Bars –, fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen. Leider scheint das Universum verbissen darum bemüht, der zarten Liebesbeziehung, die sich nach und nach zwischen den beiden entwickelt, Steine in den Weg zu legen. Können die zwei trotz allen Hindernissen zueinander finden in dieser Gesellschaft, in der alle fürs Alleinsein bestimmt scheinen? «Fallen Leaves» ist eine zeitgenössische Verhandlung von Hoffnung und Niedergeschlagenheit, die weder vor bedrückenden noch bizarren Elementen zurückschreckt. Dabei bieten der finnische Charme und trockene Humor eine erfrischende Ergänzung zur delikaten Romanze.
«Fallen Leaves» wird am 21. und 23. Mai im Cameo gezeigt.
Viviane Oswald liebt und studiert Filme.











