Auf der Website der Solothurner Filmtage, an denen der Dokumentarfilm «Die Hinterlassenschaften des Bruno Stefanini» im Januar Premiere feierte, ist der Film versehen mit den Tags «Architektur», «Familie», «Geistige Landesverteidigung» und «Kunst». Das trifft es schon ziemlich gut. Hinzuzufügen wäre etwa noch «Migration», «Deindustrialisierung», «Immobilienspekulation» oder «Pathologisches Horten». Wie sich das alles in einer Person vereinen lässt? Das ist die Frage, die sich nicht nur der Regisseur des Films, Thomas Haemmerli, stellt, sondern auch seine zahlreichen Interviewpartner*innen. Zu Wort kommen Familienmitglieder, Wegbegleiter*innen und Zeitzeug*innen, aber auch Kunstwissenschaftler*innen, die die Hinterlassenschaften Stefaninis aufarbeiten, sowie lokale und sogar nationale Politikgrössen (vom ehemaligen Winterthurer Stadtpräsidenten Ernst Wohlwend bis hin zu Stefaninis Sammlerfreund Christoph Blocher). Trotz oder gerade wegen dieser Vielfalt an Stimmen, diesem Sammelsurium an Anekdoten, Berichten und persönlichen Einblicken, bleibt Stefanini bis zum Schluss eine schillernde Figur, bei der letzten Endes natürlich nie das Tag «Winterthur» fehlen darf: Der Name Stefanini treibt die Eulachstadt auch nach dessen Tod 2018 um, und dies – so viel macht der Film klar – dürfte wohl noch eine ganze Weile so bleiben.
Läuft ab März im Kino Cameo.
Bendicht Furrer betreut die Rubrik «Schau mal» im Coucou und hilft in seiner Freizeit beim Kino Cameo mit.











