Mars

Mars

Liesmal ... einen Therapiebericht: In der Psychoanalyse sind Neurosen Ausdruck ungelöster Konflikte. Mars ist die Aufarbeitung eines solchen – zwischen Bedürfnissen des Ichs und der elterlichen Moralerziehung. Mit der Therapie ändert sich Zorns Sicht auf sein Leben; wir lesen den Bericht davon.

Damit ist das Buch so spannend, wie subjektive Einsichten im Rahmen einer Psychoanalyse halt sind: Dort, wo allgemeine Prozesse (familiäre, gesellschaftliche) aufscheinen, interessant; dort, wo zu Verarbeitendes wiederholt wird, nicht. (LB)


… eine politische Abrechnung:


Wie von einem Schwamm wird Zorn vom gutbürgerlichen Elternhaus an der Zürcher Goldküste aufgesaugt: Konflikte gibt es nicht, Meinungen braucht man sich keine zu bilden. Ein Umfeld, das ihn schliesslich krank macht. Mars ist eine Milieustudie jenes Bürgertums und eine Abrechnung damit. Das Kult-Buch der 80er-Bewegung ist gerade heute wieder brandaktuell. (DG)


… ein Buch über Sprache:


Zuhause war das «Schwierige» verboten. «Geh doch nach Moskau» war das Urteil zu allem, was nicht zum Bürgertum passte. Zorn klagt die hinter den Wendungen stehende Doppelmoral mit an, indem er sie wie Fremdkörper zitiert. Das Buch besteht aus Anführungszeichen. Doch das ist sein Schreibprojekt: Das Studium nennt er «unernst», er strebt nach «Höherem» und der Name «malignes Lymphom» für seinen Krebs scheint ihn schon etwas zu lindern. Begriffe, Sentenzen – sie nimmt er auseinander, um aus ihnen wieder neue zu bauen. (CW)


 

Laura Basso, Daniel Grohé und Cédric Weidmann sind Redaktoren des Literaturmagazins Delirium: www.delirium-magazin.ch.

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