Wie das klingt? Roh und unfertig. Klavier-Akkorde schweben sekundenlang im Raum, verklingen im Nichts. Der Gesang ist entrückt. Man hört das Surren des Aufnahmegeräts, Atemgeräusche der Sängerin, manchmal auch Schritte, Vögel oder eine im Hintergrund piepsende Mikrowelle. Die kargen Arrangements sind auf das Nötigste reduziert. Perfekt, um sich an Sonntagabenden darin zu verlieren und den Gedanken, der Wut auf das Politische und den emotionalen Schrott, die Liz Harris in «Ruins» musikalisch ausformuliert, hinzugeben.
Sandra Biberstein ist Redaktorin beim Coucou.