Sie treten gegeneinander an. Ausgerüstet mit Stift und Papier. Drei Minuten dauert jeweils ein «Kampf», bei dem um die Wette gezeichnet wird.
Wer zeichnet den besten Cartoon? Über die Frage entscheiden die Zuschauerinnen und Zuschauer des Comic-Slams. Neun Schweizer Zeichnerinnen und Zeichner nehmen am Comic-Slam teil. Organisiert wird der Anlass vom Verein Comic Panel Winterthur, der vor allem die Förderung professionellen und passionierten Comicschaffens zum Ziel hat, und vom Kulturzentrum Alte Kaserne. «Der Comic-Slam soll das Comicschaffen als Kunstform und Erzählform bekannt machen und allen grossen Spass machen», sagt Katja Kolitzus, zuständig für Kommunikation und Projekte des Kulturzentrums Alte Kaserne.
Publikum wird gefordert
Die neun Illustratorinnen und Illustratoren, die gegeneinander antreten, heissen: Lilian Caprez, Daniel Bosshart und Zéa Schaad (Winterthur); René Lehner, Frida Bünzli und Schlorian (Zürich); Rina Jost, Beni Merk (Thurgau) und Caro Rutz (Biel). Sie werden in drei Dreiergruppen eingeteilt. Jeder Zuschauer und jede Zuschauerin darf einen beliebigen Begriff auf einen Zettel schreiben. Die zwei Moderatoren ziehen aus den eingegangenen Vorschlägen je zwei Begriffe pro Gruppe. Zu diesen zeichnet jeder der drei Künstler seinen eigenen Cartoon. René Brügger, Inhaber des Comicladen Zappadoing und Andrew Wolfensberger, Redaktor beim Radio Stadtfilter moderieren den Anlass. Während des Zeichnens werden die Zeichnenden gefilmt, so kann das Publikum die Entstehung der Cartoons auf der Leinwand mitverfolgen und die Resultate besser beurteilen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind zugleich Juroren; mit Klatschen bestimmen sie aus den drei Gruppen je einen Finalisten. Nach einem weiteren Durchgang kürt das Publikum den Sieger. Und was gibt es für diesen zu gewinnen? So viel sei schon mal verraten: Eine Flasche Whisky, wie es bei Poetry-Slams üblich ist, wird es nicht sein. Der Rest bleibt noch geheim, als Überraschung für die Zeichnerinnen und Zeichner.
Tattoo aus der Bohrmaschine
Der Abend hält für die Besucherinnen und Besucher des Comic-Slams ebenfalls einige Überraschungen bereit: Da wäre etwa Roman Maeder mit seiner Larry’s Tattoo Show. Der Künstler schafft es, in fünf bis zwanzig Minuten ein Tattoo auf die Haut zu zaubern. Wie bitte? Um sich ein Tattoo stechen zu lassen, muss der Kunde normalerweise mit 24 bis 36 Stunden rechnen. Maeder produziert an diesem Abend lediglich Faketattoos. Dazu benötigt er Bohrmaschinen, in die er Marker steckt. Die gewünschten Sujets werden zuvor (wie bei professionellen Tätowierern) besprochen.
Wer sich im Comiczeichnen üben will, hat die Möglichkeit von ausgebildeten Comiczeichnerinnen und -zeichnern Tipps und Tricks zu erhalten und darf sich mit seinen eigenen Cartoons auf einer Zeichnungswand verewigen. Auf dem Überraschungsprogramm steht auch der Theaterschaffende Rafael Haldenwang, der schauspielerisch einen Comic vorführt.
Zur After-Party legt Ruedi Widmer a.k.a. «Figur 19» auf. Widmer ist bekannt für seine Cartoons, die in Schweizer Zeitungen, unter anderem im Landboten, in der WOZ, im Tagesanzeiger und im Saldo, erscheinen.
Samstag, 21. Mai, 20 Uhr
Eintritt: CHF 10
Alte Kaserne Kulturzentrum
Technikumstrasse 8
www.altekaserne.winterthur.ch