«Wenn ich Circle höre, sehe ich ein U-Boot, das immer tiefer sinkt. Der Druck des Wassers ist so gross, dass sich das Metall zu verformen beginnt. Man hört den Klang der Veränderung, die wir als Band durchmachten», sagt Daniel von Yokko. Circle ist die erste Single-Auskopplung des Albums «To The Fighters. To The Boxers.» Das neue Album sei ein Kampf gewesen, sagt der Keyboarder. Ein Kampf der Narben hinterliess, die Band aber weit brachte, bis auf den 2. Platz der Schweizer Charts Mitte März. «Dies kam für uns sehr unerwartet. Die Musik von Yokko lässt sich kaum präzise zuordnen und ist keine typische Charts-Musik, sondern befindet sich irgendwo zwischen Pop und Indie, zwischen kommerziell und nicht-kommerziell.» Nun ist Yokko mit dem Album auf Tour. Viele Daten finden sich aber nicht auf dem Tourplan. «Wir haben die Tour bewusst schlank gehalten, um die Auftritte etwas exklusiver zu gestalten. Und natürlich ist es so weniger kräftezerrend.»
Schwierigkeiten als Fundament
Nach dem ersten Album, brauchten die fünf Musiker eine Pause und zogen sich zurück. «Etwas ausgebrannt, versuchten wir zu unserer Kreativität zurückzufinden und uns wieder klar zu werden, weshalb wir Musik machen», erinnert sich Daniel. Es brauchte eine neue, bewusste Entscheidung, für die Musik, für sich selber, für sie als Band. Die Schwierigkeiten, die sie zusammen durchlebten und ausfochten, legten das Fundament für das zweite Album, die Musik und ihre Zukunft als Band. Die Menschen sähen nur den Erfolg, was aber alles dahinter stecke, die Narben und die ausgefochtenen Kämpfe, seien der Öffentlichkeit verborgen, erzählt Daniel und fügt an: «Jeder einzelne von uns ist ein Kämpfer, ein Boxer, der versucht, für sich, seine Träume und die Menschen, die ihm wichtig sind, zu kämpfen.» Daher auch der Name des Albums «To The Fighters. To The Boxers.» Eine Hommage an alle Kämpfer und Boxer des Alltags, die aufhören für Fremdes und Falsches zu kämpfen, sondern stattdessen für sich selbst.
Reifeprozess
Das zweite Album produzierte Yokko in Zusammenarbeit mit einem Niederländischen Produzenten in Berlin. Die Suche nach dem richtigen Produzenten brauchte viel Zeit und Energie. Yokko gab sich nicht mit dem erstbesten zufrieden, sondern entschied sich erst nach unzähligen Treffen für den Produzenten aus den Niederlanden. «Er war unser Coach. Hatte den professionellen Blick von aussen, machte uns als Team besser und brachte uns weiter», erklärt Daniel.
Die Musik auf dem neuen Album ist gross und intensiv, mit viel Synthesizer, treibenden Drumbeats, mächtigen Bässe, markanten Gitarrenklängen und von einer unverkennbare Stimme gezeichnet. Domenic, Matthias, Daniel, Philipp und Adrian haben ein euphorisches aber auch düsteres Werk geschaffen. Es lohnt sich, Zeit zu nehmen, sich mitreissen zu lassen und die Musik in all ihren Facetten zu entdecken. Das zweite Album verdeutlicht die Reife, an der Yokko gewonnen hat, dank viel Selbstreflexion, Disziplin und harter Arbeit. «Schlussendlich haben wir etwas erschaffen, das ohne uns nicht existieren würde und das erfüllt uns als Band mit Stolz und Zufriedenheit.»
Nächsten Konzertdaten:
12.05.16 La Cave du Bleu Lézard Lausanne
13.05.16 Perron1 Brig
14.05.16 Kufa Lyss
14.07.16 Gurtenfestival Bern
30.07.16 Openair Etziken Etziken
27.08.16 Summerdays Festival Arbon