Die Wut, die bleibt

Die Wut, die bleibt

Dieses Buch beinhaltet Themen wie Suizid, sexuelle Gewalt, Selbstverletzung und Essstörungen. Es ist gut, wenn man das als Leser*in schon vor Beginn des Buches weiss.

Bereits auf der ersten Seite erleben wir den Suizid von Helene, die sich vom Balkon stürzt

– zum Schock ihrer Familie. Als Leser*innen erfahren wir durch das ganze Buch hindurch nicht, was der Auslöser war, aber je besser wir ihre Familie und ihre beste Freundin Sarah kennenlernen, desto klarer und verständlicher werden Helenes Beweggründe. Wir erfahren, wie Sarah nach Helenes Tod mit einem unüberwindbaren Schuldgefühl kämpft, wie sie durch ihren Alltag kommt und sich Helenes Kindern annimmt. Eine Rolle, die sie sich nicht gewünscht hat und auf die sie nicht vorbereitet ist. Zudem begleiten wir Helenes 15-jährige Tochter Lola in ihrem Trauerprozess, der erfüllt ist von Wut gegen sich selbst, Wut auf ihre Mutter, die sie verlassen hat, Wut auf ihren Stiefvater, der sich der Familie entzieht und Wut auf die Gesellschaft und das bestehende System, das Frauen zu solchen Entscheidungen zwingt.

Die Wut ist in diesem Buch allgegenwärtig. Sie ist zerstörerisch, verbittert, heiss und in wenigen Momenten bestärkend und Kraft gebend. Die Wut ist einerseits das Monster in diesem Buch – andererseits auch das, was einen Weg aus der Verzweiflung bietet.

 
«Die Wut, die bleibt» umfasst 384 Seiten und wiegt 478 Gramm.

 

Maheli Rüfenacht kämpft sich als Buchhändlerin durch die Literaturlandschaft. 

Anatol abholen
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