Buch der geträumten Inseln

Buch der geträumten Inseln

Der unbekannte Erzähler beginnt mit dem Satz: „Als ich mir Akeret zum ersten Mal vorstellte…“. Akeret, das ist die Hauptfigur im Debütroman von Lukas Maisel. Ein Zeitungsartikel über das Verschwinden eines gewissen Robert Akeret, von dem nach seinem Aufbruch nach Papua-Neuguinea jegliche Spur fehlt, hat das Interesse des Erzählers geweckt. Und so imaginiert er seine Geschichte, eine wunderliche Abenteuerreise in den Dschungel Papua-Neuguineas, die aber doch so gar keine Abenteuergeschichte ist.

Die Hauptfigur Robert Akeret ist ganz besessen von der Vorstellung, ein unerforschtes Lebewesen zu entdecken und ihm den Namen „Homo akereti“ zu geben. Von klein auf hat Akeret eine grosse Leidenschaft für Taxonomien, Ordnungen und Systematik und ist fasziniert von allem, was mess- und benennbar ist.

 

Auf seiner Expedition wird er begleitet von Blum, einem Ethnologiestudenten, sowie zwei weiteren Männern, die in Asien dazustossen. Es stellt sich bald heraus, dass alle vier Männer eigene Ziele verfolgen, und alle damit scheitern. Sie werden vom Erzähler mit viel Humor charakterisiert – mit ironischer Distanz und gleichzeitig mit viel Einfühlvermögen.

 

Je weiter die vier Männer in den Dschungel vordringen, desto mehr verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Imagination. Das Buch liest sich wie ein Traum und nimmt einen mit auf eine wilde, tiefsinnige Reise.

 


 

«Buch der geträumten Inseln» umfasst 272 Seiten und wiegt 354 Gramm.


 

Martina Keller organisiert Sofalesungen in Winterthur und arbeitet für die Solothurner Literaturtage und das Kulturamt Thurgau.

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