Bandraum-Serie

Bandraum-Serie

Men from S.P.E.C.T.R.E.

Wie seid ihr zu eurem Bandnamen gekommen?

Die Namensfindung war eine sehr pragmatische Sache. Da wir zuerst Surf und «Agentenfilmmusik» gemacht haben, sind wir auf diesen Bandnamen gekommen. Er weckt genau diese gezielten Assoziationen und lehnt sich an «Men from U.N.C.L.E» an, eine amerikanische Serie Mitte der 60iger, die sich um das Leben von Spionen dreht. Denn zur Gründungszeit unserer Band (1997) erlebten Surf, SKA und lustigerweise auch Schlagermusik ein Revival. Nach einigen Jahren haben wir uns einmal die Frage gestellt, ob wir den Namen ändern sollten. Wir sind aber zum Schluss gekommen, dass er immer noch zu uns passt.

 

Was war euer bestes Konzert und wieso?         

Ehrlich gesagt verschwimmen viele Konzerte mit der Zeit etwas. Unsere Band ist nun doch schon 26 Jahre alt. Wir haben bereits etwa 400 Konzerte an den unterschiedlichsten Orten gespielt. Lustig ist, dass uns allen ein Konzert kollektiv als das Beste in Erinnerung geblieben ist. Wir spielten in Paris im «La Flèche d’Or». An diesem Konzert hat irgendwie einfach alles gestimmt. Die Location war ein alter Bahnhof und als Supporting Act spielte eine tolle Soulband. Es war rappelvoll und die Leute sind richtig abgegangen. Das war ein super Erlebnis!

 

Hat sich aus eurer Sicht generell etwas in der Musikszene verändert?

Wir haben schon das Gefühl, dass einige Dinge sich stark verändert haben. Beispielsweise der Stellenwert von Live-Musik in Clubs und anderen Veranstaltungsorten. Die Veranstalter*innen zahlen grundsätzlich, im Verhältnis zu früher (vor 20, 30 Jahren), weniger. Als Band ist man in einer Art Bringschuld. Wir haben das Gefühl, dass die Veranstalter*innen die Anlässe selbst weniger aktiv bewerben. Denn wenn die Gage der Bands sowieso eher tief ist, müssen sich die Veranstalter*innen auch weniger für die Band einsetzen, da, wenn es wenig Leute hat, die Band dann einfach von den Einnahmen der Bar gezahlt werden kann. Die Wertschätzung und der Stellenwert von Live-Musik sind nicht mehr dieselben. Obwohl wir da seit der Corona- Pandemie wieder einen Gegentrend spüren. Die Generationen, die die Live-Musik verpasst haben, schätzen sie heute umso mehr.

 

Was schätzt ihr besonders am Bandraum?

Wir nutzen den Raum zusammen mit Jack Slamer, Sheila Tetteh-Quaye und Kingdom of Kaffa. Das Teilen des Bandraums ist auch etwas gleichzusetzen mit dem Leben in einer grossen WG. Der Bandraum ist ein Ort, wo man sich trifft und auch aufeinander schaut. Es ist ein Wunder, dass so viele Leute so gut miteinander auskommen. Wir schätzen sehr, dass wir voneinander profitieren können und dass wir alle die Leidenschaft für Musik gemeinsam haben. Auch das Equipment wird ab und an geteilt. Besonders Freude macht es, sich anhand des Feedbacks und dem jeweiligen Wissen der anderen Bands weiterentwickeln zu können. Unserer neuen Platte hört man diesen Einfluss an.

Bilder: Laura Rubli