Diva

Diva (F, 1981)

Der Pariser Pöstler Jules verehrt die Opernsängerin Cynthia Hawkins. Heimlich nimmt er eines ihrer Konzerte auf Band auf, da er darin die einzige Möglichkeit sieht, seine Sehnsucht nach ihrer Stimme zu stillen: Die Sängerin missbilligt Musik ab Konserve und konnte Raubkopien illegaler Mitschnitte stets verhindern.

Als läge darin nicht genug Konfliktpotential, wird Jules kurz darauf zufällig ein zweites Band mit belastenden Aussagen gegen einen korrupten Polizisten zugespielt. Dieser bekommt Wind von dieser Bedrohung und setzt kriminelle Handlanger auf den Pöstler an, der sich fortan seines Lebens nicht mehr sicher sein kann.

 

Die Story des Spielfilm-Debuts von Jean-Jacques Beineix entspricht einem klassischen Krimi, doch fasziniert der Film auf anderen Ebenen: «Diva» gilt als ein frühes Werk des «Cinéma du look», das anfangs der 1980er-Jahre in Frankreich hervortrat. Inspiriert von Modefotografie, Werbefilmen und Musikvideos schufen junge Regisseure wie Beineix oder auch Luc Besson Filme, welche die Künstlichkeit ihrer Handlungsumgebungen mit zahlreichen Mitteln unterstreichen. In «Diva» wird dies besonders deutlich an den Wohnorten der Figuren: Oft sind es riesige Räume mit aufwendig orchestriertem Licht- und Schattenspiel auf den Objekten und Figuren. Eine weitere wichtige Protagonistin: Die Metropole Paris. Jules ist stets in der bedrohlich wirkenden Stadt unterwegs und  scheint nirgends aufgehoben. Diese Rolle von urbanen Umgebungen und ihren Figuren erinnert an den «Film noir» – eine Strömung, die vierzig Jahre zuvor ebenfalls einen Fokus auf die filmische Atmosphäre und ihre künstliche Gestaltung setzte.

 

Fingernails (USA 2023)
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La Chimera (CH, FR, DE 2023)
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«Im Sommer wohnt er unten» (D/F 2015)
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