Man kann es ins Wasser tauchen, gerne in einen See oder noch lieber ins glitzernde Wasser einer Meeresbucht.
Man kann das Paddel aber auch als Waffe brauchen. Zur Verteidigung oder in einer sonstigen Notlage einsetzen. Und schon sind wir mitten drin in der Geschichte, die mehrheitlich am Institut für Meeresforschung einer renommierten Hochschule spielt – mit der älteren Professorin Bianca Bernardi und Chris Fatzer, dem smarten, aber skrupellosen Jungforscher, als Hauptprotagonist*innen.
Das Paddel als Waffe oder als präzis eingesetztes Instrument, um das Wasser zu bändigen – das sind die zwei Möglichkeiten, die diese Romaneske von Irène Bourquin und Ruth Erat begleiten. Mit viel Witz, aber auch profundem Wissen über die Meeresforschung, treiben die beiden Autorinnen im Schreib-Ping-Pong die Geschichte vor sich her. Sie entfaltet sich wie eine Fahne, die im Wind flattert und uns eine Brise Meeresluft atmen lässt, mit an Board Greenpeace, verkörpert durch Sara Winterstein, die zu viel weiss, das Wissen aber nicht immer einordnen kann und dazu noch über ihre Gefühle stolpert.
Ein aktuelles wie auch köstlich zu lesendes Stück Literatur! Allen empfohlen, die ein leichtes Taschenbuch einstecken wollen als erfrischende Verpflegung für unterwegs.
«Mit erhobenem Paddel» umfasst 120 Seiten und wiegt 165 Gramm.
Ruth Loosli ist Autorin, schreibt Lyrik und Kurzprosa und lebt in Winterthur. (Sie ist stolze Preisträgerin der ersten goldenen Feder in der Sparte «Schreibende Gans» und ist gespannt, wer die zweite erhalten wird.)