Die Lösung besteht in einer Mischung aus Bescheidenheit und Pathos, in Kirchen, die nicht mit einem üppigen Bildprogramm einfache Dogmen vermitteln, sondern durch die Wirkung von Baumaterialien und Lichteinfall in einem umfassenderen Sinn Spiritualität repräsentieren.
Die Geschichte der modernen Kirchenarchitektur in der Schweiz beginnt 1927 mit der Kirche St. Anton in Basel von Karl Moser. Die erste Schweizer Sichtbetonkirche greift traditionelle Elemente auf und interpretiert sie neu. Die Nachkriegszeit brachte eine grössere Vielfalt in der Formensprache. Davon zeugen die «Zeltkirche» Maria Krönung in Zürich-Witikon (1965) von Justus Dahinden, die monolithische Piuskirche in Meggen (1966), die hölzerne Kapelle Sogn Benedetg in Sumvitg (1988) von Peter Zumthor oder die an Eier erinnernde skulpturale Steinkirche in Cazis (2002).
Das Buch ist kein klassischer Architekturführer. Geschickt verweben die Autor*innen Kunstgeschichte mit den Eindrücken verschiedener Betrachter*innen und bieten damit eine Entdeckungsreise zur Ästhetik des
Transzendentalen – für Gläubige und Nichtgläubige.
«Modern in alle Ewigkeit» umfasst 220 Seiten und wiegt 668 Gramm.
Miguel Garcia ist freischaffender Journalist.