Die Inselbewohner sind froh, wenn das Wasser zwischen den Inseln gefriert. Denn erst dann tauen soziale Kontakte auf und dem gegenseitigen Besuch steht nichts mehr im Wege. Kaum ist das Eis weg, geht es «so schnell, dass man ausser Atem kommt und sich wünscht, lieber noch in der belebenden Isolation des Winters zu sitzen, die einem Musse liess, seine Gedanken zu Ende zu denken und den morgigen Tag zu planen. Jetzt reisst einen der Frühling mit sich und treibt einen an.» Gleichzeitig darf man aber auch nie ausser Acht lassen, dass darunter eisige Kälte zum Vorschein tritt und das Überqueren tödlich enden kann.
Die ruhige Sprache der finnlandschwedischen Autorin ist eine Hommage an das Eis. Nur wer selber einmal erlebt hat, wie es sich anfühlt, auf einer dicken Eisschicht zu stehen, das Grollen der darunterliegenden Wellen zu hören und das furchteinflössende Vibrieren zu spüren, kann so feinfühlig und präzise über gefrorenes Wasser schreiben.
«Eis» umfasst 528 Seiten und wiegt 624 Gramm.