Makarionissi oder Die Insel der Seeligen

Makarionissi oder Die Insel der Seeligen

Erst 27 ist die österreichische Autorin Vea Kaiser – umso beeindruckender ist ihr Zweitlingsroman «Makarionissi oder Die Insel der Seeligen». Er erzählt von fünf Generationen einer Familie aus einem griechischen Bergdorf nahe der albanischen Grenze.

Alles beginnt mit Grossmutter Yiayia Maria, die geschickt bereits vor deren Geburt die Ehen ihrer Enkel Lefti und Eleni einfädelt. Die beiden Cousins sind als Kinder unzertrennlich, bald aber teilen sich ihre Lebenswege. So folgt die Erzählung immer wieder einem anderen Familienmitglied auf seinem Lebensweg, erzählt vom Leben im Bürgerkrieg, unter der Junta-Diktatur, auf der Insel Makarionissi, in St. Pölten und in Zürich. Es öffnen sich fortan neue Geschichten; Liebesgeschichten, Heldengeschichten, Geschichten von Erfolgen und Rückschlägen, vom Leben in der Ferne und vom Heimweh. Von den 50er-Jahren bis in die Gegenwart beschreibt Vea Kaiser das Aufeinandertreffen und Miteinanderleben unterschiedlicher Generationen und Kulturen.

Dabei jongliert sie geschickt mit den verschiedenen Erzählsträngen, verwickelt sie ineinander, verfolgt eine Spur für eine Weile und ändert dann wieder die Richtung. Als Leserin und Leser wird man von der fantastischen Erzählerin aber so behutsam an der Hand geführt, dass man sich trotz grosser Sprünge in der Erzählung nie verloren fühlt und sich auf die Geschichte jeder neuen Protagonistin und jedes neuen Protagonisten gerne einlässt.

«Makarionissi oder Die Insel der Seeligen» umfasst 464 Seiten und wiegt 560 Gramm.


 

Martina Keller studiert Germanistik und Anglistik an der Universität Zürich und wohnt in Winterthur.

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