Duden

Dudenredaktion Duden, 27. Auflage

5000 neue Wörter. Zwischen zwei goldgelben Buchdeckeln liegen sie verborgen. Der dicke schwarze Banner signalisiert zu Recht: Es gibt im Reich der Bücher kein zweites solches Buch. Ununterbrochen und unwiderlegbar zähmt der Duden nun schon über Generationen hinweg die deutsche Sprache.

Und stellt dabei unmissverständlich fest, was richtig und was eben auch falsch ist. Ordnung, wie man sie dieser Tage nur noch aus dem Vatikan kennt. 1880 zum ersten Mal und innerhalb der Grenzen des heutigen Deutschlands verlegt, zählte das Nachschlagewerk läppische 27’000 Stichwörter. Heute sind es derer 145’000. Früher hatte man einfach von allem weniger. Und jetzt also die 27. Auflage. Was ist neu? Neu ist, dass der Duden keine Rücksicht mehr auf Beliebigkeit beim Sprachwissen nimmt. Schweizer dürfen aufatmen. Statt «Majonäse» ist jetzt zum Beispiel nur noch «Mayonnaise» zulässig. Ordnung eben. Freilich kommt der Schmöker im gelben Gewand auch der Gender-Gerechtigkeit nach. «Wutbürger» gibt es in der neusten Auflage nicht mehr nur in männlicher Form. Nein, dieses Etikett wird nun auch dem, wie man so sagt, besseren Geschlecht, den «Wutbürgerinnen» zuteil. Besonders freut: Auch aus dem Reich der Mode und Lifestyle halten Begriffe wie «Undercut», «Work-Life-Balance», «Low Carb» und «Urban Gardening» Einzug. Stets auf der Grundlage der deutschen Rechtschreibung, versteht sich.

 

Gian Fermat hat Literarisches Schreiben studiert und ist Autor bei delirium sowie Gewinner des «Die Alternative»-Literaturpreises.

 

Der Duden umfasst 1264 Seiten und wiegt 1205 Gramm.

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