Hautfarben im heutigen Amerika, Rassismus, Familiengeschichten und tief verwurzelte Unsicherheiten, Träume und Begehren. Regina Porters Roman hat in den USA eingeschlagen, weil er ein dumpfes Gefühl einfängt, das allgegenwärtig und doch so schwer fassbar ist, dass viele keine Worte für es finden. Sie beschreibt die Geschichte zweier Familien, zwischen Martin Luther King und der heutigen systematischen Polizeigewalt an People of Colour. Die Protagonist*innen werden über Generationen hinweg begleitet, manche sind frech, andere lassen sich entmutigt beugen. Privilegien bleiben verwehrt, Vorurteile werden geschürt. Porter ist von Haus aus Theaterdramaturgin und das merkt man: ein Pageturner!
«Die Reisenden» umfasst 384 Seiten und wiegt 576 Gramm.
Barbara Tribelhorn ist Co-Präsidentin der Literarischen Vereinigung Winterthur.