Tipps für heisse Tage in Winterthur

Tipps für heisse Tage in Winterthur

Sonnenbrille auf und ab in die schönsten Parks in die kühlen Museen oder an die spannenden Veranstaltungen in Winterthur – ob bei 36 Grad oder Regen. Eine Ode an den Stadtsommer.

Gleissende Hitze, die Oberschenkel bleiben an den ÖV-Sitzen im Bus oder in der S-Bahn kleben und produktives, ja gar kreatives Schaffen in stickigen Büroräumen wird zum Ding der Unmöglichkeit: Er ist wieder da, der Sommer. Sommer ist aber auch die Zeit, in der es sich am besten leben lässt. Besonders in Winterthur – die Eulachstadt blüht in dieser Zeit nicht nur in ihren zahlreichen Grünanlagen auf.

Im Juli wird nämlich getanzt – zu einer modernen Interpretation von Vivaldis und Astor Piazzollas «Die vier Jahreszeiten» etwa. Anlässlich ihres 20-Jahr-Jubiläums veranstaltet das Tanzstudio «aha!» zusammen mit dem Musikkollegium Winterthur eine Aufführung im Theater Winterthur, bei der rund 100 Schülerinnen und Schüler zu Modern Dance und Hip-Hop ihr Können zum Besten geben.

Das Musikkollegium lockt diesen Sommer ausserdem mit dem Classic Openair. Unter freiem Himmel bietet das Festival über drei Tage am frühen Abend ein Programm mit hochkarätigen Solistinnen und Solisten. Als Einstimmung kann im Rychenbergpark bereits am späteren Nachmittag gepicknickt oder im Bistro diniert werden. Was gibt es lauschigeres als im Gras liegend spanischen Rhythmen oder Operngalas zu lauschen und sich in wunderbare klangliche Welten forttragen zu lassen?

Wer es gerne lustig hat, der findet im Sommertheater Winterthur die passende Unterhaltung – solange die Wettergötter sich nicht zu Kapriolen hinreissen lassen. Denn das teils transparente Baldachin schützt nicht vor plötzlichen Sommergewittern. Seit über 150 Jahren wird im «schönsten Gartentheater der Welt» Boulevardtheater gespielt. Das Ensemble an der Stadthausstrasse gehört zu den etabliertesten Häusern der Stadt. Drei Komödien stehen diesen Sommer auf dem Spielplan: «Ich weiss von nichts» unter der Regie von Dani von Wattenyl, «Ladykillers» nach dem Drehbuch von William Rose und «Heiraten für Anfänger» von John Chapman und Anthony Marriott.

 

Es muss allerdings gar nicht immer Kultur im herkömmlichen Sinne sein, mit der man sich die langen Tage um die Ohren schlägt. Mit den richtigen Gefährten fallen einem die erinnerungswürdigsten Sommerabenteuer von alleine in den Schoss. Man landet vielleicht unverhofft auf einem Gartenfest oder Gartenkonzert – so manch eine Wohngemeinschaft empfängt regelmässig den erweiterten Freundeskreis zu solchen Gelegenheiten. Oder aber man sucht sich jemanden, der Zugang zu einer Dachterrasse in der Altstadt hat. Nirgends lässt es sich so gut sonnen, wie auf einem Liegestuhl mit Blick auf das geschäftige Treiben in den Winterthurer Gassen. Fernab des Trubels bieten sich der Stadtgarten, das Rosenpärkli, der Lindengutpark oder das Bäumli als Entspannungsoasen an. Bepackt mit Ping-Pong-Schlägern oder einem Volleyball kann man hier hemmungslos in den Tag hineinleben. Und wer das kühle Nass sucht, hat an der Töss oder beim Walcheweiher bessere Chancen, ein gemütliches Plätzchen zu finden, als in den überfüllten Freibädern.

Wenn die Hitze aber selbst an den schattigen Badeplätzchen zu viel des Guten ist, lohnt es sich von den hochmodernen Klimaanlagen der hiesigen Museen Gebrauch zu machen. Zum Beispiel im Fotomuseum. Dort ist Danny Lyons Ausstellung «Message to the future» ausgestellt – eine Retrospektive auf das künstlerische Schaffen des Amerikaners, welcher in eindrücklichen Bildern Aussenseiter und Subkulturen mit der Kamera einfängt. In der Fotostiftung ist «Blind Spots» von Dominic Nahr zu sehen. Die Ausstellung porträtiert vier afrikanische Staaten, denen der kontinuierliche Verfall droht und wirft dabei die Frage auf, ob schreckliche Bilder schön sein dürfen.

Letztlich ist es vielleicht gar nicht so wichtig, wo es einen hintreibt. Ob drinnen oder draussen, mit oder ohne Plan, alleine oder mit Freunden: Belohnt wird, wer in dieser Zeit des Jahres mit offenem Herzen und Geist durch die Strassen der Eulachstadt wandert. Auf einen grandiosen Sommer!

«8 Seasons» – Aha-Tanzstudio in Zusammenarbeit mit dem Musikkollegium
1. und 2. Juli
www.musikkollegium.ch

«Classic Openair»
7. bis 9. Juli
www.classicopenair.ch

Sommertheater

«Ich weiss von nichts»: 14. Juni bis 5. Juli

«Ladykillers»: 7. bis 26. Juli

«Heiraten für Anfänger»: 28. Juli bis 20. August

www.sommer-theater.ch

«Message to the future»

20. Mai bis 27. August

www.fotomuseum.ch

«Blind Spots»

20. Mai bis 8. Oktober

www.fotostiftung.ch

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