Vorurteile zu bekämpfen ist eine Sisiphus-Arbeit, aber trotzdem ist es eine der wichtigsten Aufgaben der Integrationsförderung Stadt Winterthur. Nur wenn die ansässige Bevölkerung es zulässt, können sich Migrantinnen und Migranten hier integrieren. Gelingt die Integration nicht, ist der Preis hoch – räumliche Segregation, soziale Abschottung und schlechtere Bildungsperspektiven, wirtschaftliche Nachteile und somit eine steigende Belastung für die ganze Gesellschaft sind die Folgen.
Das Leitbild «Integrationspolitik der Stadt Winterthur» sieht in der Gestaltung des Raumes für eine Vielfalt von Menschen und Gruppen im grossstädtischen Zusammenleben eine Herausforderung für Politik und Öffentlichkeit. Für die Stadtverwaltung steht der Begriff Integration für die Vision einer sozialen Stadt, in der Einwohnerinnen und Einwohner sich gesellschaftlich, beruflich und kulturell beteiligen.
Ein gegenseitiger Prozess
Integration ist ein gegenseitiger Prozess. Er bedingt, dass sich die einzelnen Einwohnerinnen und Einwohner um Integration bemühen. Gleichzeitig sind integrationsfreundliche Rahmenbedingungen und die Offenheit der Aufnahmegesellschaft erforderlich. Mit ihrer Öffentlichkeits- und Medienarbeit nimmt sich die Stadt der Aufnahmegesellschaft an. Sie zeichnet damit ein differenziertes Bild der Integrationspolitik. Sie kämpft mit Informationen und Fakten gegen Vorurteile an.
Wie die Präsidentin des Ausländer/-innen-Beirats, Birgül Gedik, richtig schreibt, kennen wir alle eine Person mit Migrationshintergrund, die wir als «integriert» bezeichnen können. Wo sich Leute begegnen und kennen lernen, können sie Vorurteile abbauen und ihr Bild von den «Ausländerinnen» und «Ausländern» korrigieren. Mit Projekten zur sozialen Integration, mit der Arbeit der Quartierentwicklung, der Jugendarbeit und insbesondere in der Schule kann die Stadt Winterthur diese Begegnung ermöglichen und fördern.
Der Ausländer/-innen-Beirat hat für die Stadt eine wichtige Antennenfunktion. Unter anderem wird er zu Stellungnahmen in verschiedenen Dossiers wie Flüchtlingsthematik, Integrationspolitik, Perspektive der Migrationsbevölkerung, Sozialmonitoring usw. eingeladen. Mit zwei Personen ist der Beirat in der Integrationskommission der Stadt Winterthur vertreten und kann so seine Interessen und Meinungen direkt bei der Stadt einbringen.
Kultur der Akzeptanz
Die Stadt Winterthur fördert in der Verwaltung, in der Schule und im Sozialwesen den professionellen Umgang mit der Vielfalt (Diversity Management). Sie pflegt unter ihren Mitarbeitenden eine Kultur der Akzeptanz und sensibilisiert sie hinsichtlich einer adäquaten Kommunikation auf Augenhöhe mit Migrantinnen und Migranten. Auch diese Massnahmen tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen.
Als Arbeitgeberin sorgt die Stadt Winterthur dafür, dass die Vielfalt der Bevölkerung auch in der Stadtverwaltung abgebildet ist. Gezielt werden zum Beispiel mehrsprachige Personen als Brücke zur fremdsprachigen Bevölkerung eingestellt. Die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit werden als Stärken anerkannt und die unterschiedlichen Potenziale der Mitarbeitenden zum Nutzen der ganzen Gesellschaft eingesetzt.