Augenauf! Das Festival: Ballett
Anmutige Tänzer*innen und graziöse Sprünge? Fehlanzeige. Hubwagen, Spanngurte,
Vorschlaghämmer stehen im Mittelpunkt von «Ballett». In der neuen Produktion von FahrAwaY
wirbeln sieben Artist*innen mächtig Staub auf: ein Stück ungewöhnlicher Zirkus, spektakulär und
absurd, waghalsig und poetisch, nachdenklich und lustig, mit packender, pulsierender Livemusik.
«Ballett» liefert einen kompakt verpackten Zirkus an einen seltsamen Ort – eine menschenleere
Landstrasse oder ein Umschlagplatz im Industriegebiet? Eine nahe Zukunft? Die Ankömmlinge packen
unbeirrt aus, phantasieren eine ganze Welt herbei, bauen Türme und reissen sie wieder ein. Die
Musik aus abenteuerlichen Instrumenten fährt buchstäblich über die Bühne, das Geschehen
erscheint in immer wieder neuem Licht. Auch das Publikum, das wie Zaungäste an einem
Strassenrand auf beiden Seiten der langen Bühne sitzt, hat ganz unterschiedliche Perspektiven.
«Ballett» ist ein Erlebnis und berührt und begeistert Menschen jeden Alters ganz ohne spezifische
Sprachkenntnisse. Ein poetisches Perpetuum mobile mit industriellem Charme.
Der Zirkus FahrAwaY ist ein kleiner, feiner Zirkus für jung und alt, der vor über zehn Jahren aus einem
Sommerabenteuer entstanden ist. In seinen Programmen verschmelzen Artistik und Handwerk,
begleitet von Livemusik. FahrAwaY spielt unter freiem Himmel und im Zelt, in Städten und Dörfern,
auf Bauernhöfen, in der Schweiz und ganz Europa.
Als Zirkus mit «unverwechselbarem Charme» hat das Kollektiv, bestehend aus Valentin Steinemann,
Solvejg Weyeneth, Nina Wey und Donath Weyeneth, 2019 den Förderpreis Nouveau Cirque des
Kantons Baselland erhalten.
Für «Ballett» sind drei neue Gesichter zum vielseitig talentierten Kernteam des Zirkus FahrAwaY
gestossen: Liza van Brakel ist eine niederländische Artistin und auf Jonglage mit Keulen spezialisiert.
Luca Lombardi hat vor kurzem die Scuola Dimitri abgeschlossen und zeigt in «Ballett» sein Talent als
Clown, Artist und Perkussionist. Der Bieler Musiker Lukas Keller ist nicht nur an seinem Kontrabass
eine treibende Kraft im Stück.
Die neue Produktion ist in konsequenter Arbeit im Kollektiv entstanden. In der Schlussphase haben
verschiedene Künstler*innen die Gruppe beim letzten Schliff von Dramaturgie und Musik unterstützt.